U-Wert: Kennzahl für die Wärmedämmung
Der U-Wert (früher k-Wert) gibt an, wie hoch der Wärmedurchgang durch einen festen Körper ist. Mit diesem Wärmedurchgangs- oder Wärmedämmwert wird ausgedrückt, wie viel Energie pro Grad Temperaturunterschied über eine Fläche von einem Quadratmeter des betreffenden Bauteils entweicht.
Anders ausgedrückt: Welche Energiemenge pro Zeiteinheit wird benötigt, damit ein Temperaturunterschied von einem Kelvin bestehen bleibt. Bestimmt wird der U-Wert hauptsächlich durch die Dicke und die Wärmeleitfähigkeit der verwendeten Materialien. Darüber hinaus haben aber auch die Konvektionen und Wärmestrahlung an den Oberflächen einen entscheidenden Einfluss auf den U-Wert. Grundsätzlich gilt: Je geringer der U-Wert, desto besser ist die Dämmung, da weniger Wärme durch den betroffenen Stoff geleitet wird. Angegeben wird der U-Wert in Watt pro Quadratmeter mal Kelvin bzw. W/m²K.
Bedeutung des U-Wertes für den Wärmeschutz
Am 10. Oktober 2009 ist in Deutschland die Verordnung zur Änderung der Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft getreten. Demnach dürfen sowohl der Jahresprimärenergiebedarf als auch der spezifische Transmissionswärmeverlust für Neubauten gewisse Grenzwerte nicht überschreiten. Mit dem Transmissionswärmeverlust wird eine Verlustleistung bezeichnet, die bei beheizten Häusern durch Energieabgabe nach außen entsteht. Zu den Teilen der Hüllfläche eines beheizten Gebäudes, die Wärme nach außen abgeben können, zählen die Außenwände, das Dach, die oberste Geschossebene gegen unbeheizte Zimmer, die Kellerdecke gegen unbeheizte Kellerräume, die Geschossdecke gegen Außenluft nach unten (etwa bei Durchfahrten) sowie Wände zu weiteren beheizten oder unbeheizten Gebäuden. Dabei hängt der Transmissionsverlust eines Bauteils der Hüllfläche vom U-Wert des Elements und dessen Fläche ab. Dieser Transmissionswärmeverlust wird wiederum zur Ermittlung des Primärenergiebedarfs herangezogen. Darüber hinaus sieht die novellierte EnEV vor, dass Bauteile, die in Bestandsbauten ausgetauscht oder erneuert werden, bestimmte U-Werte nicht überschreiten dürfen.
Ug-Wert: Wärmedurchgangskoeffizient von Fensterscheiben
Grundsätzlich werden bei Fenstern drei verschiedene U-Werte unterschieden. Der Wärmedämmwert für das gesamte Fenster ist der Uw-Wert (w für engl. window). In die Berechnung des Gesamtwertes fließen unter anderem der Ug-Wert, also der U-Wert der Verglasung (g für engl. glazing), und der Uf-Wert, der U-Wert des Rahmens (f für engl. frame). Darüber hinaus wird der Uw-Wert durch den linearen Wärmedurchgangskoeffizienten und die Fenstergröße bestimmt. Der Wärmedämmwert der Fensterscheiben, also der Ug-Wert, ist abhängig von der Anzahl der Scheiben, dem Abstand der Scheiben und der Art der Gasfüllung zwischen den Scheiben.